Liebe deine Feinde!

Jesus spricht: Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹ Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Matthäus 5,43 & 44 (HfA)

Hass

Dieses Thema bewegt mich schon länger: Liebe Deine Feinde! In den Medien hört man oft die Schlagworte Hass im Netz, Hasspostings, Fremdeshass, Hasskriminalität, usw. Das Wort Hass wird schon recht inflationär gebraucht, zum Teil bis dahin, dass eine andere Meinung nicht als Meinung sondern eben als Hass bezeichnet wird. Ich beobachte in sozialen Netzwerken, Medien, im Alltag, bei Politikern, manchmal sogar bei mir, dass es immer aggressiver zugeht. In der Anonymität des Internets schreiben Menschen beleidigende Kommentare, die sie sich im „echten“ Leben nie sagen trauen würden. Im Netz prasseln Shitstorms auf Personen ein. Andere werden wiederum systematisch an den Pranger gestellt oder lächerlich gemacht. Fahrradfahrer zeigen Autofahrern den Stinkefinger und umgekehrt. Selbst war ich Zeuge, als an Mann angesprochen wurde, der über eine rote Fußgängerampel ging. Der sagte nur „Das geht dich garnichts an, du A…loch!“ Und dabei waren auch noch Kinder in der Nähe. Und so weiter.

Jeder kennt Beispiele. Vermutlich stört das auch jeden. Ich meine, wer lässt sich schon gern als A…loch titulieren? Niemand. Doch verhalten sich viele Menschen so grob. Trotz der vielgepriesenen Toleranz und Weltoffenheit. Sobald jemand anders ist, eine andere Meinung hat oder gar einen Fehler macht, gibt es genug Menschen, die verurteilen und dann ihre nicht ganz so nette Meinung kundtun.

Gute Frage

Meine Frage an Dich: Wie geht’s dir damit, wenn dir jemand gegen den Strich geht, was falsch macht? Wie reagierst Du?

Was ist, wenn uns dieser jemand sogar absichtlich eins reindrückt, damit er vorm Chef gut dasteht und Du nicht? Wenn dir deine beste Freundin den Freund ausspannt? Wenn jemand auf F…book oder Tw…er oder sonst wo einen dummen Kommentar über Dich postet? Wenn Du im Stau stehst, nur „weil die Idioten da vorne nicht gescheit Auto fahren können?“ Wenn Du bloßgestellt wirst? Wenn Dir etwas weggenommen wird? Wenn Deine Sachen durch irgendwelche anderen Leute zerstört werden?

Ohne Frage ist das alles nicht schön. Und auch nicht gut. Es stört das Zusammenleben zwischen Menschen immens und führt von der Auflösung von Freundschaften über Rechtsstreits und im Extremfall bis zum Mord.

Wie reagieren?

Zurückschießen. Schließlich bin ich auch jemand. Hab Menschenwürde. Und Rechte. Wie Du mir so ich Dir! Auge um Auge, Zahn um Zahn! So schaut’s aus! Zack! Bumm! Ende!

Doch Jesus sagt in Matthäus 5 etwas ganz anderes: Liebe Deine Feinde und betet für Eure Feinde! Hände, die zum Beten gefaltet sind, können keine Fäuste machen und keine Waffe tragen… Ich find die Aussage von Jesus sehr krass und sie ist nicht leicht umzusetzen. Ich hab auch meine Lieblingsthemen und -personen, über die ich mich gerne aufrege. Doch so sollte es nicht sein. Wir sollen den Menschen Gutes tun, die uns Böses wollen.

Was verliere ich, wenn ich einfach mal meine Klappe halte, wenn jemand nen dummen Kommentar gegenüber mir ablässt?

Was verliere ich, wenn ich jemand anderem den Vorrang lasse, auch wenn ich eigentlich dran wäre?

Was verliere ich, wenn ich einmal gescheit durchschnaufe, mich beruhige und dann freundlich antworte?

Was verliere ich, wenn ich mich nicht an einer Hetze gegen irgendeinen Politiker beteilige, sondern anfange für ihn zu beten?

Wir sind alle Menschen

Das ist ein wichtiger Punkt. Wir sind alle Menschen. Du, ich, Dein Nachbar, der Ortspolizist, der Finanzbeamte, der Deinen Antrag auf Steuererstattung ablehnte, Frau Merkel, Herr Trump, usw.

Ich finde es für mich hilfreich, wenn ich mir bewusst mache, dass mein Gegenüber oder gar „Feind“ auch ein fühlendes Wesen mit Seele, Gewissen, Verstand, einer Lebensgeschichte und ein geliebter Mensch ist. Dass man auch ihn verletzen kann.

Man schimpft gerne zum Beispiel über die Amerikaner, wie doof die sind und was sie nicht alles so treiben. Aber war von diesen schimpfenden Leuten schon jemand mal in den USA? Kennen sie einen Amerikaner (zumal es ja „den Amerikaner“ an sich nicht gibt), der einen Wildfremden bei sich übernachten lässt und ihn dann am nächsten Morgen zur nächsten Greyhound-Station fährt? Das hab ich dort erlebt.

Oder die Russen? Wer kennt einen Russen persönlich? Ich schreibe seit vielen Jahren mit einer Russin Briefe hin und her und habe so einen kleinen Einblick in den russischen Alltag. Die Sorgen und Nöte sind überall die selben. Die Liebe ist überall gleich. Jeder möchte geliebt sein.

Denn: Es sind alles Menschen!

Von Gott geliebt

Alle Menschen sind von Gott geliebte Menschen. Deshalb sollten wir selber vor unseren Mitmenschen Respekt haben, Nächstenliebe üben und denen Gutes tun, die uns nicht mögen oder uns Übles wollen. Das wird nicht immer einfach sein. Aber ich denke, dass wenn jeder so handeln würde, wie Jesus uns sagt, die Welt ein viel schönerer Ort für uns alle wäre!

Sei gesegnet!

Der Beitrag wurde bereits am 08.12.2020 auf SalzUndLicht.net veröffentlicht.

Wertvoll

Nackte Zahlen

Was ist ein Mensch wert? Je nach dem, welchen Maßstab man nimmt…

  • Nimmt man die chemischen Elemente, sind es ein paar Cent.
  • Nimmt regelmäßige Eizellen- oder Samenspenden sind es mehrere zehntausend Euro.
  • Nimmt man die Preise für Spenderorgane kommen schnell ein paar hunderttausend Euro zusammen.
  • Nimmt man risikotheoretische Konzepte sind es 1,72 Millionen Euro für Männer und 1,43 Millionen Euro für Frauen (nach Hannes Spenger von der TU Darmstadt).
  • Nimmt man die Preise für Hormone, Eiweißverbindungen, usw. im Körper, müssten sie von einer Chemiefirma für über 6 Millionen Euro hergestellt werden.
  • Man kann auch den wirtschaftlich-gesellschaftlichen Nutzen und die Kosten für zum Beispiel Krankenpflege, Bildung heranziehen.

Irgendwie krass, den Wert eines Menschen so zu beziffern, nicht wahr. Doch manchmal tun wir genau das! Wenn ein alter Mensch stirbt, ist es nicht so schlimm, wie wenn ein junger stirbt!? Ein Fötus mit Downsyndrom* kann doch abgetrieben werden!? In Indien oder China sind es oft Mädchen, die dieses Schicksal ereilt, weil sie dort weniger wert scheinen als Jungen. Ein Profifußballer ist viele Millionen Euro wert! Ein Arbeitsloser aus dem Ruhrpott – nichts!? Ein Soldat, der im Krieg fällt, ist nur eine Zahl. Ein Flüchtling, der im Mittelmeer stirbt, ist ein lästiges Übel. Ein Erdbebenopfer ist eine Zahl in der Versicherungsstatistik des letzten Jahres.

Unbezahlbar

Doch hinter jeder Zahl steht ein Mensch. Ein lebendiges Wesen mit seinem Charakter, seiner Geschichte, seinen Wünschen und Träumen, seiner Familie und Menschen, die ihn lieben. KEINER ist nur eine Nummer in einer Statistik oder wertlos! Ein Mensch ist unbezahlbar!

Auch wenn Du Dich momentan vielleicht wertlos und verlassen fühlst – Du bist es nicht! Du bist in Gottes Augen wertvoll! So wertvoll, dass Er sogar seinen einzigen Sohn für Dich hergegeben hat!

Gott kannte Dich schon, als Du noch nicht mal geboren warst:

Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.

Psalm 139,15 (HfA)

DU bist wertvoll:

Welchen Wert hat schon ein Spatz? Man kann zwei von ihnen für einen Spottpreis kaufen. Trotzdem fällt keiner tot zur Erde, ohne dass euer Vater davon weiß. Darum habt keine Angst! Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm.

Matthäus 10,29 & 31 (HfA)

Woran machst Du Deinen Wert fest?

Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst dabei aber seine Seele verliert? Er kann sie ja nicht wieder zurückkaufen!

Markus 8,36 & 37 (HfA)

Wenn Du Deinen Wert an Deiner Habe festmachst oder an Deiner Arbeit oder an anderen Menschen oder an Deinen Leistungen, wird das über kurz oder lang scheitern. Dein Besitz kann zerstört oder weggenommen werden. Deine Arbeit kannst Du verlieren. Menschen können Dich enttäuschen. Du wirst alt und wirst nicht mehr so können, wie ein junger Mensch. Letztendlich ist alles auf dieser Welt vergänglich.

Gott ist der, der Dir als Sein Geschöpf, Sein Gegenüber, Sein geliebter Mensch Wert gibt! Das ist unumstößlich! Das gilt für ewig!

Wenn Du Dein Vertrauen auf Gott setzt, Dich mit Seinen liebenden Augen siehst, bekommst Du neue Kraft und darfst Dich wertvoll fühlen.

Gott hat Jesus gegeben, weil DU es wert bist!

Sei gesegnet!

Der Beitrag wurde bereits am 11.04.2021 auf SalzUndLicht.net veröffentlicht.

Follower

2021: Das World Wide Web

Viele Stars und Sternchen haben Follower auf Twitter oder Facebook. Es gibt Influencer auf Youtube und Models auf Instagramm. Von Berühmtheiten über Produkttestungen, life hacks und Basteltipps bis zu Lebensweisheiten ist alles zu finden. Mal mehr, mal weniger glücklich präsentiert. Die Werbeindustrie hat natürlich reges Interesse daran, die richtigen Influencer zu gewinnen, die zum Teil recht gut davon leben können. Man lebt von millionen Likes und muss immer Angst vor Shitstorms haben, falls man mal was „Falsches“ postet. In sekundenschnelle weiß jeder Bescheid, was Barack Obama denkt, Manuel Neuer zum Mittagessen hatte oder Heidi Klum heute trägt.

Man mag von diesen Dingen halten, was man will: Sie sind Realität.

2.260.000.000 Follower

Das wär doch ein Traum für jeden Youtuber! Doch Influencer zu sein und Follower zu haben, ist keine Erfindung der Neuzeit. Ich würde sagen, sie gab es schon vor 2000 Jahren. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass Jesus mit 2,26 Milliarden Followern der wohl größte Influencer ist, den es jemals gab und geben wird! Zudem hat kein anderer Mensch die Menschheitsgeschichte, unsere heutige Gesellschaft so geprägt wie Er! Überall begegnen wir den Spuren von Jesus und der Bibel: Die vielen Kirchen und Kathedralen, der goldenen Regel, in Sprichwörtern, Namen, Filmen und Büchern, dem Grundgesetz, Weihnachtstraditionen, Feiertagen und so weiter, um nur ein paar Dinge zu nennen.

Die ersten Follower

Das Coolste an der Sache ist, wie Jesus seine ersten Follower bekommen hat: Zu zwei Fischern geht Er hin, sagt, dass sie ihre Netze liegen lassen und ihm nachfolgen sollen. Er würde sie zu Menschenfischern machen. Petrus und Andreas fackeln nicht lange und folgen Jesus durch dick und dünn. Und sie sind nicht die einzigen. Er hat zwölf Follower der ersten Stunde und es werden mehr und mehr: Weil die Menschen merken, dieser Mann hat etwas zu sagen, was ihr Leben verändern wird. Von Grund auf. Nicht nur neuer Nagellack ode schicke Schuhe. Nein. Ein Leben mit Jesus verändert das Denken, das Handeln und hat Ewigkeitsperspektive. Es gibt dem Leben auf der Erde einen Sinn. Es geht tiefer und kratzt nicht nur an der Oberfläche. Was Jesus allerdings verlangt, ist nicht nur ein kurzes Liken, sondern Er möchte, dass Du im ganz und gar nachfolgst! Mit allem was Du hast! Kümmer Dich um Dein Leben mit Gott, dann wirst Du alles bekommen, was Du brauchst – das verspricht Jesus!

Das schöne ist: Du must kein Glaubenspezialist oder ein besonders guter Mensch sein, um Jesus nachzufolgen. JEDER darf kommen. Er ging gerade zu den Leuten, die in der Gesellschaft verachtet waren.

Sag mir wem du nachfolgst, ich sag dir wer du bist

Wir suchen uns unsere Influencer nicht zufällig aus. Denen, die wir gut finden und mögen, deren Themen für uns von Interesse sind, die wir sympathisch finden, das sind die Menschen, die wir bewundern, denen glauben wir, denen vertrauen wir.

Ich mach Dir Mut, Dich dem größten Influencer aller Zeiten anzuschließen! Zögere nicht, sondern abonniere heute noch seinen Kanal. Werde ein Follower von Jesus. Bei ihm findest Du die besten life hacks, Du bekommst garantiert Likes von Ihm. Er will Dir nichts verkaufen, sondern Dir ewiges Leben schenken. Er meint es gut mit Dir und wird Dir in allem beistehen, was Du erlebst. Er lacht und weint, leidet und jubelt, geht und steht mit Dir. Er ist immer bei Dir, ohne dass Du Dein Smartphone einschalten musst. Der Akku ist niemals leer. Das bietet Dir sonst keiner!

Es lohnt sich!

Sei gesegnet!

Der Beitrag wurde bereits am 07.02.2021 auf SalzUndLicht.net veröffentlicht.

Zitronen

Lust auf Limo?!?

Heute erzähle ich dir…

…wie man Zitronenlimonade macht

…was Winston Churchill, Commander Taggart, Carl Barth, Philipp Mickenbecker, Gregor von Nazianz, Émile Michel Cioran und Germaine de Staël miteinander zu tun haben

…und für was ein Stein auf einer Palme gut ist.

Zitronenbäume

Zitronen kennt jeder. Gelb und sauer.  Kinder verziehen ihr Gesicht. Wenn man vor einem Blasmusiker herzhaft in eine Zitrone beißt, wird es sich schwer tun, weiterzuspielen… Manchmal bekommt man selbst eine – seelische – Zitrone im Leben überreicht…

So wie mir, geht es momentan vielen Menschen auf der ganzen Welt: Die aktuelle Corona-Situation lastet aus verschiedenen Gründen teilweise sehr stark auf mir. Es reichen manchmal einzelne Nachrichtenfetzen oder Sätze von jemandem aus, um miese Gefühle oder Gedankenspiralen auszulösen, die sich ständig nur um eins drehen. Das schlägt sich nieder in wenig Motivation für die Arbeit, zum Blog schreiben oder andere wichtige Dinge. Aufraffen kostet unendlich viel Kraft. Eigentlich will ich manche Sachen gar nicht denken, tue es aber trotzdem immer und immer wieder. Und das raubt Zeit, den Schlaf und Kraft, die ich für andere Dinge bräuchte. Das ist meine Zitrone, die das Leben mir versauert. Mein Leiden. Mancher denkt vielleicht: „Was stellt der sich so an?“ „Das ist ja noch gar nichts!“ „Es gibt doch viel Schlimmeres!“. Ja, das tut es. Es gibt Menschen, die extreme Schmerzen aufgrund von Krankheiten leiden, die psychisch schwere Probleme haben, wie Depressionen. Menschen hungern, werden verfolgt, gefoltert, getötet, haben schwere Unfälle. Liebe Mitmenschen sterben. Jeder trägt sein eigenes Paket an Leiden auf dieser gefallenen Welt. Und eben Corona bzw. eigentlich diese ganzen Regierungsmaßnahmen, haben gezeigt, dass die Seele der Menschen verletzlich ist. Und dass man an Dingen zu zerbrechen droht, an die man vorher nicht mal gedacht hat. Es ist wirklich egal, um welches Leiden es geht: Persönlich, Gemeinde, Gesellschaft, Physisch, Psyche, …

Meine Zitrone – wenn Obst gefährlich wird

Die Leiden sind da. Punkt. Die Frage ist, wie man damit umgehen kann. Ich möchte nichts beschönigen und kleinreden. Sicher nicht. Wenn jemand leidet, braucht er Hilfe. Doch manchmal und nicht bei jedem und in jeder Situation kommt der Punkt, an dem man anfängt, seine Zitronen zu kultivieren. Und wenn sie schön reif und sauer sind, dann pflückt man sie, würgt sie runter und jammert recht schön dabei. Soll heißen: Man kann es sich in seiner Opferrolle bequem einrichten und sie sich einreden („Ach Agador, ich muss ja so leiden“), der innere Schweinehund wird riesig, man suhlt sich geradezu im Leiden und kann das ganze sogar schön als Ausrede gebrauchen, um manche Dinge nicht mehr zu tun: Ich kann nicht vorbeikommen – Coronasorgen. Ich möchte keine Freunde sehen – Coronasorgen. Ich will nicht kochen – Coronasorgen. Und so weiter. Dann: Keiner will mich mehr sehen. Alles ist schlecht. Irgendwann ist das eine self fullilling prophecy. Man gerät in eine Selbstmitleidsfalle. Und da wird es dann gefährlich:

Wenn man eine gute Ausrede hätte, öffnet man die Tür für eine schlechte.

Kommandant Mumm, „Klonk“, Seite 137, Terry Pratchett

Der Spruch ist wahr.

Aber egal, ob Du Dein Leiden kultivierst oder es Dir wirklich schlecht geht oder irgendetwas dazwischen: Es ist Zeit, dass Du aus der Zitrone…

…Limo machst

Den Spruch kennst Du wahrscheinlich:

Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach Limo draus.

Oder die andere Variante:

Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, frag nach Salz und Tequila.

Egal welcher Spruch, das ist genau dieser Perspektivenwechsel, den Du in solchen Leidenssituationen brauchst. Und weil’s viele schlaue Menschen auf dieser Welt gibt, lass ich sie hier zu Wort kommen:

Leiden heißt Erkenntnis produzieren.

Émile Michel Cioran, rumänischer Philosoph, 1911 – 1995

Man muss im Leben wählen zwischen Langeweile und Leiden.

Germaine de Staël, französische Schriftstellerin 1766 – 1817, Brief an Rochet, 1800

Wir wollen in der Freude nicht der Gottesfurcht vergessen und im Leid die Hoffnung niemals aufgeben.

Gregor von Nazianz, Bischof von Nazianz, 329 – 389, Reden

Durch das Leid hindurch, nicht am Leid vorbei, geht der Weg zur Freude.

Karl Barth, Schweizer Theologe, 1886 – 196

Oder vielleicht kennst Du Philipp Mickenbecker, der mit seinem Zwillingsbruder als die „The Real Life Guys“ auf YouTube bekannt wurde und neulich erst – mit nicht einmal 24 Jahren – an Krebs starb. Er ist jemand, der es verstanden hat, aus den Zitronen in seinem Leben Limo zu machen.

Und natürlich weiß die Bibel über das Leiden der Menschen Bescheid – sie ist voll von solchen Geschichten. Und sie ist das Wort des einen Gottes, der über alles Bescheid weiß und uns am besten kennt. Gerade die Bibel gibt uns Möglichkeiten zum Perspektivenwechsel:

Wenn ihr also leiden müsst, dann will Gott euch erziehen. Er behandelt euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird von seinem Vater nicht erzogen und dabei auch einmal streng bestraft?

Hebräer 12,7 (HfA)

Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung. Diese Hoffnung aber geht nicht ins Leere.

Römer 12,3-4 (HfA)

Soll heißen: Was wir durchleben, ist nicht umsonst. Es hat irgendwo einen Sinn, es bringt uns zum Ziel. Wir können aus jeder unserer Zitronen mit Gottes Hilfe die beste Limo der Welt machen! Egal ob wir kleine oder große, saure oder weniger saure, echte oder nur „kultivierte“ Zitronen haben!

Und diese Tatsache bringt mich nicht auf, sondern zu der Palme vom Anfang:

Eine Geschichte aus Afrika*:

Am Rande der Oase stand ein junger Palmbaum im besten Wachstum. Der stach einem finsteren Mann in die Augen. Da nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Die junge Palme schüttelte sich und bog sich und versuchte, die Last abzuschütteln. Vergebens. Zu fest saß der Stein in ihrer Krone.

Da krallte sich der junge Baum tiefer in den Boden und stemmte sich gegen die steinerne Last. Er senkte seine Wurzeln so tief, dass sie die verborgene Wasserader der Oase erreichten. Dann stemmte er den Stein so hoch, dass die Krone über jeden Schatten hinausreichte. Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut machten aus dem jungen Baum eine königliche Palme.

Nach Jahren kam der finstere Mann wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu freuen, den er glaubte, verdorben zu haben. Er suchte vergebens. Da senkte die prächtige Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte: „Ich muss dir danken. Deine Last hat mich stark gemacht“.

Ich fand sie echt gut und inspirierend. Sie hilft mir, beim Perspektivenwechsel.

Limonade machen

Das klassische Rezept geht so:

  • 3 Zitronen
  • 20 ml Zitronensäure
  • 500 ml Wasser
  • 40 g Zucker

Das geistliche müssen wir leicht abwandeln:

Statt auf Zitronen blicken wir auf das Wesentliche:

Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen und vergesst dabei nicht, Gott zu danken.

Kolosser 4,2 (HfA)

Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist. Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.

1.Petrus 5,6+7 (HfA)

Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.

Jakobus 5,13 (HfA)

Statt mit der Zitronensäure die Limo haltbar zu machen, „konservieren“ wir unser Leben durch Vertrauen und Gehorsam:

Wer also nach Gottes Willen leiden muss, der soll sich nicht davon abbringen lassen, Gutes zu tun und seinem treuen Schöpfer sein Leben anzuvertrauen.

1.Petrus 4,19 (HfA)

Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.

Josua 1,9 (HfA)

Statt mit normalem Wasser aufzugießen, nehmen wir das Wasser des Lebens, hier also ermutigende und erfrischende Bibelverse:

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

Matthäus 5,4 (HfA)

Er wird eure Not beenden, und auch wir werden nicht länger leiden müssen, wenn Jesus, der Herr, für alle sichtbar erscheinen wird.

2.Thessalonicher 1,7 (HfA)

Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.

Sacharja 2,12 (HfA)

Ein ganz starker Vers, wie ich finde!

Als ich zu dir um Hilfe schrie, hast du mich erhört und mir neue Kraft geschenkt.

Psalm 138,3 (HfA)

Das sind alles Verheißungen, die wir für uns in Anspruch nehmen dürfen!

Statt Zucker nehmen wir Zuversicht:

Was eurem Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht treu zu euch. Er wird auch weiterhin nicht zulassen, dass die Versuchung größer ist, als ihr es ertragen könnt. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.

1.Korinther 10,13 (HfA)

Doch selbst wenn ihr leiden müsst, weil ihr nach Gottes Willen lebt, könnt ihr euch glücklich schätzen. Darum fürchtet euch nicht vor dem Leid, das euch die Menschen zufügen, und lasst euch von ihnen nicht einschüchtern.

1.Petrus 3,14 (HfA)

Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange. Es ist leicht zu ertragen und bringt uns eine unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit. Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.

2.Korinther 4,17+18 (HfA)

Und einen echt beeindruckenden Moment einer „Limonadenmacherin“ hat mir meine Frau gezeigt. Eine junge Frau bei America’s Got Talent, die gelernt hat, mit ihrer Krebserkrankung umzugehen: Hier geht’s zum Video.

Die Limo genießen

Unsere Limo dürfen wir natürlich auch genießen. Das ist sicher nicht immer leicht und die ein oder andere Zitrone lässt sich extrem schwer auspressen. Dann müssen wir zur Seite treten und die Perspektive wechseln und nehmen sozusagen eine Saftpresse zur Hilfe – will sagen: Wir müssen nicht überall alleine durch! Und wenn wir das „geistliche“ Limonadenrezept befolgen, ändert sich unser Denken, unsere Einstellung, das Mindset, unser Blick auf Gott, die Welt und unser Leben. Egal wie groß deine Probleme sind: Gott ist größer! Es mag manchmal sein, dass wir in eine saure Zitronen beißen müssen. Manchmal werden wir stürzen und verlieren. Da heißt es aber dann wieder aufstehen. Einmal mehr aufstehen, wie hinfallen.

Dazu zur Ermutigung noch zwei Zitate von Männern, die es wissen müssen:

Niemals, niemals, niemals aufgeben!

Winston Churchill

Niemals aufgeben! Niemals kapitulieren!

Jason Nesmith alias Commander Peter Quincy Taggart

Ich wünsch Dir, dass Du in schwierigen Situationen an das Limorezept denken kannst und dich dadurch ermutigen lässt!

Gottes Segen!

Der Beitrag wurde bereits am 20.06.2021 auf SalzUndLicht.net veröffentlicht.

Quellen

* Die genaue Quelle der Geschichte kenne ich nicht. Ich habe sie in einem Bibelleseplan vom ICF gefunden.

Zitate: https://beruhmte-zitate.de/themen/leiden/

Verfolgt

Heute möchte ich mal über ein Thema schreiben, das mich ziemlich bewegt, das aber von der Weltöffentlichkeit nicht so direkt bewusst wahrgenommen wird. Vor allem nicht in Deutschland. Es herrscht ja (fast) überall Religionsfreiheit – zumindest auf dem Papier. Trotzdem gibt es in vielen Ländern eklatante Menschenrechtsverletzungen. Und deshalb möchte ich darauf aufmerksam machen.

260.000.000 Menschen

Es gibt auf der Welt etwa 260 Millionen Christen (Quelle: OpenDoors), die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Über eine viertel Milliarde Menschen!

Die Verfolgung hat viele Gesichter: Es geht los bei der gezielten Verweigerung von Genehmigungen beim Bau von Kirchen über erschwerte Studienbedingungen bis hin zu Gefängnis und Tod. Manche verlieren deswegen ihre Arbeit. Manche werden von Extremisten entführt. Wer mehr wissen möchte, klicke hier.

Das Phänomen ist nicht neu. Schon die ersten Christen wurden verfolgt: Zum einen von den jüdischen Geistlichen in deren Dienst Saulus stand. Er wurde später nach einem einschneidenen Erlebnis zum Paulus und ein glühender Verbreiter des Evangeliums. Zum anderen wurden sie verfolgt von den römischen Machthabern. Heute ist es auch noch so: In vielen Ländern wird durch Andersgläubige verfolgt und durch die Herrschenden.

Jesus hat Verfolgung von Anfang an erlebt (Stichwort: Herodes) und sagte sie schon für die Christen voraus:

Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.

Johannes 15, 20 (LU17)

Oder in der Bergpredigt:

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Matthäus 5, 11 & 12 (LU17)

Es müssen viele leiden. Aber sie richten ihren Blick auf Gott und ertragen diese Leiden. Das ist sicherlich nicht immer leicht. Doch gerade in Ländern, in denen stark verfolgt wird, wächst die Gemeinde! Es passieren immer wieder Wunder, dass sich sogar die Verfolger zu Jesus wenden. Und das gibt Hoffnung. Denn die frohe Botschaft von Jesus – das Evangelium – hat eine unglaubliche Sprengkraft!

Was tun?

Was können wir nun tun für die verfolgten Menschen? Was können wir tun, dass es bei uns nicht soweit kommt?

  • Beten. Beten hilft immer! Denn Gott erhört und hilft! Es hilft den verfolgten Geschwistern, wenn sie wissen, dass ihre Glaubensgenossen für sie beten.
  • Schreiben. An Botschafter der vorfolgenden Ländern. An unsere Regierungen. An unsere Glaubenseschwister zur Ermutigung. Oft gibt es von Hilfsorganisationen Schreibaktionen, an denen man sich einfach beteiligen kann.
  • Wachsam sein. Lassen wir es in unseren Ländern nicht so weit kommen. Es werden auch in Deutschland oder Österreich Menschen wegen ihres Glaubens (egal jetzt welcher Religion sie angehören) benachteiligt, kritisch beäugt, gegängelt. Einige Meinungen, die auf der Bibel beruhen, sind hier für manche – sagen wir mal – unbequem.
  • Mitleiden. Wir Christen von überall auf der Welt gehören zu dem EINEN Leib Christi. Uns darf es nicht egal sein, wenn auf der Welt Menschen wegen ihres Glaubens an Jesus im Gefängnis sitzen! Vergessen wir sie nicht.
  • Reichtum teilen. Wenn wir selber vielleicht nichts Praktisches tun können, so können wir Organisationen wie OpenDoors, Christen in Not oder AVC unterstützen.

Vielen Dank für’s Lesen!

Sei gesegnet!

Mutig und stark!

Seid mutig und stark! Habt keine Angst und lasst euch nicht von ihnen einschüchtern! Denn der HERR, euer Gott, geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!«

5.Mose 31,6 (HfA)

Diese Worte bekommt Josua, der Moses Erbe antritt und das Volk Israel in das gelobte Land führen soll. Die Aufgabe ist ziemlich steil: Mehrere hunderttausend Menschen in einen von anderen Völkern bewohnten Landstrich zu führen, ist nicht gerade etwas Alltägliches, was man so nebenher als Hobby macht. Es gibt tausend Dinge, die schief laufen können. Zudem ist nicht gewiss, wie sich die Bewohner des Landes verhalten werden. Doch Gott schickt Josua nicht einfach los und sagt: „Na, dann mach mal! Sieh wie du klarkommst.“, sondern Er sagt Seine Hilfe zu.

Wir stehen in unserem Leben auch manchmal vor Situationen, Aufgaben, Krisen, Katastrophen, die wie einer unüberwindliche Mauer vor uns stehen, das Herz in die Hose rutschen lassen oder Zukunftsängste auslösen. Jeder hat seine eigenen Kämpfe zu meistern. Wo steckst Du mommentan fest?

Da ist es doch gut, wenn wir sicher sein können, dass der allmächtige Schöpfer des Universums hinter uns steht!

Vertraue auf den HERRN! Sei stark und mutig, vertraue auf den HERRN!

Psalm 27,14 (HfA)

Ich will Dir heute Mut machen, Dein Vertrauen ganz auf Gott zu setzen und Dein „gelobtes Land“ einzunehmen, Deine Schwierigkeiten zusammen mit Ihm in Angriff zu nehmen, den Problemen ins Auge zu schauen – unter dem Motto „mutig und stark“!

Gottes Segen dafür!

Hier gibt’s weitere Infos.

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Lock down? Look up!

Heute mal etwas persönlicher…

Lock down

Jetzt sind wir wieder im Lock down. Na bravo. Alles wieder von vorn. Immer wieder gibt’s neue Maßnahmen, neue Verordnungen, Katastrophenmeldung, Zweifler an der ganzen Corona-Pandemie melden sich zu Wort, kritische Stimmen werden laut. Man weiß so langsam nicht mehr was man glauben kann. Ich als jemand, der an der Grenze Österreich – Bayern wohnt, muss sich auch noch um Vorschriften in beiden Ländern kümmern. Wie ein Damoklesschwert schwingt die Frage über einem: „Dürfen die Kids morgen noch in die Schule oder steht wieder das kräftezehrende Homeschooling an?“ Wie geht’s am Arbeitsplatz weiter? Müssen wöchentliche Corona-Tests für Berufspendler sein? Und so weiter.

So weit so schlecht.

Wie geht’s mir damit?

Ich hab mir gedacht, wenn man die Salz-und-Licht-Seite so liest, muss man sich doch denken: „Der Typ hat keine Probleme!“ „Bei dem läuft alles glatt.“ Oder lieg‘ ich mit der Annahme falsch?

Als Corona losging, war meine Intention, dass ich mit der Website ein bißchen Hoffnung in die Welt ausstreuen wollte, Menschen in dieser seltsamen Situation ermutigen wollte, Gottes Wort bekannt machen wollte. Ich bekam dazu viel Kraft und Ideen von oben. Darüber bin ich froh und dankbar. Die Intention habe ich mehr denn je, aber in letzter Zeit muss ich selber kämpfen.

Es prasseln zur Zeit viele Dinge auf mich ein, sei’s Sparprogramm beim Arbeitgeber, Verantwortung für meine Familie, Herzoperation eines lieben Familienmitgliedes, Zoom und Skype strengt mich an, Freunde sieht man wenig, Ungewissheit wie’s mit Corona weitergeht, wann dürfen wir Oma und Opa in Deutschland wieder besuchen, Belastungen aus dem Gemeindeumfeld. Das war schon anstrengend und kraftraubend. Dann kam die Testpflicht für Berufspendler, was das Fass zum Überlaufen brachte. Das hat mich echt fertig gemacht. Ich hab ne Auszeit gebraucht und bin diese Woche mal zuhause bei der Familie, was mir recht guttut.

Jetzt bin ich selber an dem Punkt, an dem vielleicht einige von Euch sind: Unten im Tal. Man will sich nicht unterkriegen lassen, aber die Kraft zum Kämpfen fehlt. Und jetzt?

Look up!

Eigentlich hab ich das schon oft geschrieben: Wende dich an Gott!

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1.Petrus 5,7 (LU17)

Jetzt merk‘ ich, dass es nicht immer so einfach ist, denn Blick nach oben zu richten. Es zerrt viel nach unten. Man sorgt sich wirklich. Manche Nächte hab ich nicht bzw. sehr schlecht geschlafen.

Deshalb die Auszeit. Weg vom Alltag, weg von Corona. Und der Plan ist, dass ich mich wieder mehr an Gott wenden will, mehr beten, mehr Bibel lesen, wieder mehr auf der Webseite schreiben. Ich hoffe – und glaube! – dass das auch funktionieren wird.

Soviel mal für heute. Noch einen Bibelvers für Dich mit in die kommende Zeit:

Das Bild hängt seit einigen Tagen dank meiner Frau in unserem Wohnzimmer. (LU17)

Die ersten Schritte sind gemacht, ich bin wieder unterwegs. Und ich werd‘ in nächster Zeit mal berichten, wie’s weiterging.

Bis dahin: Gottes Segen!

Dankbarkeit

Die Arbeit nervt.

Im Supermarkt gibt’s heute keine Mangos. Dann auch noch ewig im Wartezimmer beim Arzt sitzen und langweilige Zeitschriften durchblättern, weil das Smartphone sich immer wieder ausschaltet. Stau auf der Heimfahrt wegen einer Baustelle. Dann Heimkommen. Die Kinder nerven. Die Frau textet einen nur zu. Gut, dann räum halt ich die Spülmaschine aus. Zum Abendessen gibt’s dann nur dieses Brot, das mir nicht schmeckt. Dann noch den Wasserhahn in der Küche entkalken. Und als die Kinder endlich im Bett sind, läuft nix Gescheites im Fernsehen. Und das war noch nicht alles, denn dann…

Halt! Stopp!

Kommt Dir das bekannt vor? Vielleicht in Variationen, aber doch nicht unbekannt? Uns Deutschen wird nachgesagt, Weltmeister im Jammern zu sein. Stimmt das? Geht’s Dir auch so, dass Dich oft irgendwelche Dinge nur nerven und vieles bescheuert ist? Denk‘ mal drüber nach! Wenn Du ehrlich zu Dir sagen kannst, „Nein, ich jammere so gut wie nie!“ brauchst Du eigentlich nicht weiterzulesen (ich würde mich trotzdem freuen). Wenn ja, will ich versuchen, Dir eine andere Sicht auf die Dinge zu geben…

Im Supermarkt – Du kannst dort einfach reingehen und Dir kaufen, was Du möchtest (außer eventuell während dem Corona-Lock-down das Toilettenpapier). Andere Menschen schuften auf ihren kleinen Feldern, um ihr täglich Brot zu bekommen. Toilettenpapier brauchen sie auch nicht, weil sie nicht einmal eine richtige Toilette haben…

Beim Arzt warten – Du hast Zugang zu Mediziniern für jedes Wehwechen und eine Krankenversicherung, die das meiste bezahlt. Andere Menschen nehmen Tagesreisen auf sich, um einen Arzt zu sehen. In den USA ist man nach einem Beinbruch hoch verschuldet, weil eine Krankenversicherung nicht selbstverständlich ist…

Die Kinder nerven – sei dankbar für Deine Kinder! Es gibt viele Paare, die keine Kinder bekommen können…

Ich glaube, ich brauche nicht weiterzuschreiben. Du weißt, was ich sagen will. Wir nehmen in unserem reichen Land so viele Dinge für selbstverständlich, die es für viele Menschen eine Ausnahme sind – sogar bei uns. Frieden, ein Haus, eine Wohnung, gutes Trinkwasser, täglich zu essen, usw. hat nicht jeder.

Weil eben alles selbstverständlich für uns ist, werden wir undankbar. Denn wir sehen nicht mehr, wie gut es Gott mit uns meint. Aus dieser Undankbarkeit wird Unzufriedenheit. Und die Unzufriedenheit frisst sich in uns rein. Sie strahlt auf unsere Umgebung aus.

Unzufriedenheit…

Ich meine wahrzunehmenen, dass sich dieses Gefühl im Zuge der Corona-Krise, der daraus folgenden Einschränkungen, der scheinbaren Sinnlosigkeit der Zeit zuhause, immer mehr ausbreitet. Man schimpft schnell auf die Regierung. Versteht vielleicht manches nicht. Und manche Sachen, die beschlossen werden, sind einfach doof. Das sei mal als Beispiel für viele andere Dinge genannt.

Ich will keine Krisen klein reden, die Dinge wie der Tod eines geliebten Menschen oder Arbeitslosigkeit in uns auslösen. Das steht auf einem anderen Blatt. Es geht um die Alltäglichkeiten, die uns nerven.

Mir geht es ja nicht anders. Ich muss selbst auch aufpassen, dass ich nicht in den Chor der Jammerer einstimme. Doch was tun, damit man nicht alt und verbittert wird?

…und wie sie verschwindet

Wie gut ist es, dir, HERR, zu danken und deinen Namen, du höchster Gott, zu besingen, schon früh am Morgen deine Gnade zu loben und noch in der Nacht deine Treue zu preisen, zur Musik der zehnsaitigen Harfe und zum schönen Spiel auf der Laute!

Psalm 92,2-4 (HfA)

Ich denke, dass der Psalmschreiber es richtig macht: Er besinnt sich auf Gott. Er geht mit einen dankbaren Haltung in den Tag und beschließt ihn ebenso dankbar. Er dankt Gott für all die kleinen und großen Dinge. Und ja, auch der Psalmschreiber hatte Probleme – da bin ich mir sicher. Es geht nicht darum, alle Probleme zu ignorieren, sondern um die Einstellung dazu. Wie gehe ich damit um? Was mache ich draus? Bringe ich sie zu Gottes Sohn? Ich denke, das ist der Knackpunkt. Jesus trägt mit uns die Last! Und das ist gut zu wissen.

Übungen:

  • Überleg‘ Dir abends vor dem Schlafen gehen drei Dinge, für die Du an diesem Tag dankbar bist. Mach das jeden Abend.
  • Wenn Du willst, sage Gott „danke“ dafür.
  • Wenn Dir etwas Gutes passiert, schreib’s Dir auf und schau dir das von Zeit zu Zeit an.
  • Wenn Dir jemand etwas Gutes tut, bedanke Dich.
  • Versuche, vielleicht das ein oder andere Mal nicht mitzumachen, wenn die Kollegen, Freunde, usw. am Jammern sind.

Deine Perspektive kann sich ändern – Du musst es nur wollen!

Sei gesegnet!

Eine Ablenkung

Eine Ablenkung.

Legolas in „Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“

Wer die „Herr der Ringe“-Trilogie kennt, kennt auch diesen Satz von Legolas. Aragorn präsentiert den Plan, wie man Sauron von Frodo und Sam ablenken kann – er sagt das auch wörtlich so. Und glücklicherweise – für alle, die es bis dahin noch nicht verstanden haben 😉 – sagt Legolas diese zwei Worte.

Was will ich damit sagen? Wenn Du Dir die Welt anschaust, stellst Du fest, dass sie voller Ablenkung ist. Es gibt eine Multimilliardenindustrie, die nur eines produziert: Ablenkung! Holly- und Bollywood, PC-Games, Gamingkonsolen, Filme, Fernsehen, Freizeitparks, Groschenromane, Rätselhefte, Spielhallen, Freizeitbäder, Foren im Internet, und so weiter. Das ist nur ein kleiner Teil davon. Und es ist offensichtlich – so wie bei Legolas – dass es Ablenkungen sind.

Darf man jetzt also keinen Freizeitspaß haben? Doch sicherlich. Darf man! Gott hat uns den Sonntag als Ruhetag geschenkt oder der Prediger Salomo erwähnt so etwas Ähnliches:

Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen.

Prediger 5, 17

Wir dürfen es uns gut gehen lassen! Es ist ein Geschenk Gottes.

Problematisch wird es, wenn dieses Geschenk des gut-gehen-lassens von allem anderen ablenkt. Wenn es zur Sucht wird. Wenn nur Ablenkungen der Lebensinhalt sind. Wenn das Smartphone wichtiger ist, als die Matheklassenarbeit. Wenn das PC-Spiel höheren Stellenwert hat, wie Essen und Trinken – es sind schon Gamer an Entkräftung gestorben. Wenn nur virtuelle und keine echten Freunde mehr da sind. Wenn es keine ruhige Minute mehr gibt, weil ständig der Fernseher läuft, Musik dudelt, das Smartphone sich meldet.

Ablenkungen von was?

Ich glaube, das ist die entscheidende Frage. Warum lenken wir uns ab? Vielleicht weil wir sonst über unser Leben nachdenken müssten? Über das, was nicht so toll ist? Weil wir manche Dinge nicht wahrhaben und deshalb verdrängen wollen? Weil uns der Lebenssinn fehlt? Weil uns erbärmlich und mies vorkommen, wenn wir an das denken, was wir gemacht haben? Weil wir gerne besser wären als wir sind? Weil wir gerne ein Held wie James Bond wären, aber nur der Buchhalter Müller in einer winzigen Firma sind? Denk mal drüber nach, warum Du Dich ablenkst. Warum Du verdrängst.

Manchmal ist es schmerzhaft, ehrlich zu sich zu sein. Manchmal muss man sich Hilfe suchen, damit man mit Schuld, Scham, schlechtem Gewissen, Unzulänglichkeiten klar kommt.

Es gibt noch einen weiteren – eigentlich den wichtigsten – Aspekt in der Sache: Wir sind abgelenkt vom Wesentlichen! Gott möchte, dass wir uns nach Ihm ausstrecken, mit Ihm leben, dass Jesus das Zentrum ist. Dass Er an erster Stelle steht.

»Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?«
Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹
Das ist das erste und wichtigste Gebot.

Matthäus 22, 36 – 38

Und wenn es jemand gibt, der Interesse daran hat, dass wir uns von Gott ablenken, dass gibt es nur eine Antwort: Sein Gegenspieler.

Was tun?

Am besten ist, Du wirfst alle PC-Spiele und DVDs weg. Gehst nicht mehr tanzen („Ein Bein, das sich zum Tanze regt, wird im Himmel abgesägt.“) und überhaupt nicht mehr in einen Freizeitpark.

Nee, im Ernst: Nimm Deinen Mut zusammen und stell Dich Deinem Leben, den Fragen, den Dingen, die Dir nicht daran gefallen. Rede mit einem Freund/ einer Freundin drüber. Such Dir notfalls professionelle Hilfe. Seelsorge nennt man das bei den Christen. Wende Dich an Gott, stelle Ihn in Dein Lebenszentrum, halte Verbindung mit Ihm. Lass Dich nicht von Deinem echten Leben ablenken. Gott wird Dir helfen, mit allem klar zu kommen. Er macht einen besseren Menschen aus Dir. Es wird Zeit brauchen, um Heil zu werden und alte Gewohnheiten abzulegen. Manchmal ist es schmerzhaft, sich dem eigenen Ich zu stellen. Gott schaut Dich voller Liebe an, auch die Dinge, die nicht gut sind. Für die Du Dich schämst. Er vergibt Dir, heilt Dich. Das hat Er versprochen.

Natürlich schaust Du weiter Filme an und gehst in den Urlaub. Da spricht überhaupt nichts dagegen. Nur: Lass nicht die Ablenkungen Dein Lebensinhalt sein. Du verpasst so viel!

Loslassen

Hast du manchmal das Gefühl, dass du nicht vom Fleck kommst? Dass dein Leben stagniert? Alle entwickeln sich weiter, nur du nicht? Du würdest gerne was erleben, musst aber noch dies und das erledigen, hast keine Zeit und überhaupt…

Wir Menschen hängen an sehr vielen Dingen. Das kann eine gute Sache sein: Es gibt Sicherheit und zum Beispiel geben gewisse Grundwerte unserer Gesellschaft die nötige Struktur. Es kann genausogut schlecht sein: „Das haben wir immer schon so gemacht.“ Traditionen um der Tradition willen. Dass es halt gemacht ist.

Im persönlichen Bereich hängen wir auch an vielem fest. Die meisten an ihrer Arbeit, ihrem Haus, ihrem schon etwas älteren Auto, ihrer Familie, dem Garten, den Pöstchen im Verein oder in der Gemeinde. Manche hängen in kraftraubenden Beziehungen fest. Manche in Streitsituationen oder im selbstzerfressendem Neid. Manche in ihren schlechten Gewohnheiten, die sie eigentlich immer ändern, wollten, aber dann ist was Unvermeidliches dazwischen gekommen, dann war man zu müde, die Kinder haben gestört und überhaupt! Das Vorurteil, dass sich nichts ändern kann, ist weit verbreitet. Ich kann ja eh nichts tun. Das alles nimmt uns gefangen. Oft merken wir es nicht mal, wir suchen Ausreden, um ja nichts ändern zu müssen – und finden sie. Wir halten Dinge fest, solange es geht. Ob sie Kraft und Zeit rauben oder nicht.

Doch manchmal ist es Zeit, gewissen Dinge über Bord zu werfen. Denn: Volle Hände können nichts empfangen! Wie soll ich zupacken, wenn ich doch noch den Termin habe und mich dieses und jenes kümmern muss? Wie soll ich Gott mit ganzem Herzen nachfolgen und tun, was Er sagt, wenn erst noch Unkraut gejätet und der Wagen gewaschen werden muss?

Jesus sagt etwas ganz anderes. Dazu zwei Geschichten:

Als Jesus weitergehen wollte, lief ein Mann auf ihn zu, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« […] Du kennst doch seine Gebote: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen! Du sollst nicht betrügen! Ehre deinen Vater und deine Mutter!«
»Lehrer«, antwortete der junge Mann, »an all das habe ich mich von Jugend an gehalten.« Jesus sah ihn voller Liebe an: »Etwas fehlt dir noch: Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!« Als er das hörte, war der Mann tief betroffen. Traurig ging er weg, denn er besaß ein großes Vermögen.

Markusevangelium 10, 17ff

Als Jesus merkte, dass die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, wollte er sich von seinen Jüngern mit einem Boot an das andere Ufer des Sees fahren lassen. Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: »Lehrer, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin.« Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.« Einer, der zu seinen Jüngern gehörte, bat Jesus: »Herr, lass mich erst noch nach Hause gehen und meinen Vater bestatten.« Doch Jesus erwiderte: »Komm jetzt mit mir und überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

Matthäusevangelium 8, 18ff

Ziemlich krass, oder? Warum ist Jesus hier so knallhart? Oder wir sollten eher sagen: konsequent! Er sagt: Lass alles los, was dich hindert, mir nachzufolgen! Denn was ich nicht loslassen, kann daran hängt dein Herz. Und an was dein Herz hängt, das ist dein Gott. Und Gott will keine anderen Götter neben sich. Jesus will Nachfolge von GANZEM Herzen.

Überlege mal einen kurzen Moment: Was würdest du auf keinen Fall hergeben bzw. aufgeben?

Da hast du deine persönlichen Götzen!

Es geht nicht darum, jetzt alles Hals über Kopf zu ändern. Es geht darum, die Dinge, die dich an der Nachfolge hindern, abzugeben. Du kannst sie ans Kreuz tragen und dort lassen. Es ist ein Wagnis, wenn man 100% zu Gott ja sagt. Aber man muss keine Angst haben! Jesus sprach zu dem reichen Jüngling voller Liebe – das tut Er auch zu dir. Er will, dass du Dinge loslässt, weil es besser für dich ist. Ein Vater wird seinen Sohn loslassen müssen, wenn er möchte, dass dieser lernt, alleine mit dem Fahrrad zu fahren. Genauso musst du manche Dinge, die dich gefangen nehmen, loslassen, um ein Nachfolger Jesu von ganzem Herzen zu werden!

Gott segne dich!

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Lesetipp: Wie man ein totes Pferd reitet.