Eine Ablenkung

Eine Ablenkung.

Legolas in „Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“

Wer die „Herr der Ringe“-Trilogie kennt, kennt auch diesen Satz von Legolas. Aragorn präsentiert den Plan, wie man Sauron von Frodo und Sam ablenken kann – er sagt das auch wörtlich so. Und glücklicherweise – für alle, die es bis dahin noch nicht verstanden haben 😉 – sagt Legolas diese zwei Worte.

Was will ich damit sagen? Wenn Du Dir die Welt anschaust, stellst Du fest, dass sie voller Ablenkung ist. Es gibt eine Multimilliardenindustrie, die nur eines produziert: Ablenkung! Holly- und Bollywood, PC-Games, Gamingkonsolen, Filme, Fernsehen, Freizeitparks, Groschenromane, Rätselhefte, Spielhallen, Freizeitbäder, Foren im Internet, und so weiter. Das ist nur ein kleiner Teil davon. Und es ist offensichtlich – so wie bei Legolas – dass es Ablenkungen sind.

Darf man jetzt also keinen Freizeitspaß haben? Doch sicherlich. Darf man! Gott hat uns den Sonntag als Ruhetag geschenkt oder der Prediger Salomo erwähnt so etwas Ähnliches:

Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen.

Prediger 5, 17

Wir dürfen es uns gut gehen lassen! Es ist ein Geschenk Gottes.

Problematisch wird es, wenn dieses Geschenk des gut-gehen-lassens von allem anderen ablenkt. Wenn es zur Sucht wird. Wenn nur Ablenkungen der Lebensinhalt sind. Wenn das Smartphone wichtiger ist, als die Matheklassenarbeit. Wenn das PC-Spiel höheren Stellenwert hat, wie Essen und Trinken – es sind schon Gamer an Entkräftung gestorben. Wenn nur virtuelle und keine echten Freunde mehr da sind. Wenn es keine ruhige Minute mehr gibt, weil ständig der Fernseher läuft, Musik dudelt, das Smartphone sich meldet.

Ablenkungen von was?

Ich glaube, das ist die entscheidende Frage. Warum lenken wir uns ab? Vielleicht weil wir sonst über unser Leben nachdenken müssten? Über das, was nicht so toll ist? Weil wir manche Dinge nicht wahrhaben und deshalb verdrängen wollen? Weil uns der Lebenssinn fehlt? Weil uns erbärmlich und mies vorkommen, wenn wir an das denken, was wir gemacht haben? Weil wir gerne besser wären als wir sind? Weil wir gerne ein Held wie James Bond wären, aber nur der Buchhalter Müller in einer winzigen Firma sind? Denk mal drüber nach, warum Du Dich ablenkst. Warum Du verdrängst.

Manchmal ist es schmerzhaft, ehrlich zu sich zu sein. Manchmal muss man sich Hilfe suchen, damit man mit Schuld, Scham, schlechtem Gewissen, Unzulänglichkeiten klar kommt.

Es gibt noch einen weiteren – eigentlich den wichtigsten – Aspekt in der Sache: Wir sind abgelenkt vom Wesentlichen! Gott möchte, dass wir uns nach Ihm ausstrecken, mit Ihm leben, dass Jesus das Zentrum ist. Dass Er an erster Stelle steht.

»Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?«
Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹
Das ist das erste und wichtigste Gebot.

Matthäus 22, 36 – 38

Und wenn es jemand gibt, der Interesse daran hat, dass wir uns von Gott ablenken, dass gibt es nur eine Antwort: Sein Gegenspieler.

Was tun?

Am besten ist, Du wirfst alle PC-Spiele und DVDs weg. Gehst nicht mehr tanzen („Ein Bein, das sich zum Tanze regt, wird im Himmel abgesägt.“) und überhaupt nicht mehr in einen Freizeitpark.

Nee, im Ernst: Nimm Deinen Mut zusammen und stell Dich Deinem Leben, den Fragen, den Dingen, die Dir nicht daran gefallen. Rede mit einem Freund/ einer Freundin drüber. Such Dir notfalls professionelle Hilfe. Seelsorge nennt man das bei den Christen. Wende Dich an Gott, stelle Ihn in Dein Lebenszentrum, halte Verbindung mit Ihm. Lass Dich nicht von Deinem echten Leben ablenken. Gott wird Dir helfen, mit allem klar zu kommen. Er macht einen besseren Menschen aus Dir. Es wird Zeit brauchen, um Heil zu werden und alte Gewohnheiten abzulegen. Manchmal ist es schmerzhaft, sich dem eigenen Ich zu stellen. Gott schaut Dich voller Liebe an, auch die Dinge, die nicht gut sind. Für die Du Dich schämst. Er vergibt Dir, heilt Dich. Das hat Er versprochen.

Natürlich schaust Du weiter Filme an und gehst in den Urlaub. Da spricht überhaupt nichts dagegen. Nur: Lass nicht die Ablenkungen Dein Lebensinhalt sein. Du verpasst so viel!

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