Warum wurde die Freie evangelische Gemeinde Burghausen gegründet, wo es doch schon mehrere christliche Kirchen in Burghausen gibt?
Wir sehen verschiedene christliche Kirchen und Gemeinden in einer Stadt nicht als Missstand sondern als Chance, die Menschen der Stadt mit dem Evangelium – der guten Nachricht von Jesus Christus – zu erreichen. Weil Menschen jedoch unterschiedlich sind, glauben wir, dass es für eine einzelne Kirche oder Gemeinde kaum möglich sein wird, dieser Vielfalt gerecht zu werden.
Aus dem Gesagten folgt, dass wir unseren Auftrag darin sehen, ein Ort der Begegnung zu sein, für Menschen die keinen oder kaum Kontakt zu anderen Christen haben. Denn wir sind überzeugt, dass Gottes Liebe in besonderer Weise auch jenen gilt, die man als „kirchenfern“ bezeichnen könnte.
In diesem Sinne möchten wir, gemeinsam mit den anderen Kirchen und Gemeinden, das christliche Zeugnis in unserer Stadt weitergeben und Angebote für jene bereit halten, die auf der Suche nach einer Beziehung zu Gott sind und ihr Leben seinen Vorstellungen entsprechend gestalten möchten.
Nachfolgende Fragen werden oft an FeGs gestellt und sind angelehnt an: Erdlenbruch/Ritter: Freie evangelische Gemeinden, Bundes-Verlag GmbH, Witten, 5.Auflage 1990, S. 52-53
Wodurch unterscheiden Sie sich von den evangelischen Landeskirchen?
Dort ist Mitglied, wer als Kind getauft und konfirmiert wurde. Bei uns kann nur aufgenommen werden, wer bekennt, an Jesus Christus zu glauben, durch ihn Vergebung seiner Sünden zu haben und als bewusster Christ leben zu wollen.
Woher wollen Sie wissen, ob jemand wirklich glaubt?
Wir können keinem Menschen ins Herz sehen. Wir vertrauen darauf, dass ein aufrichtiges Bekenntnis gegeben wird. Wir rechnen damit, dass im Leben eines Christen Wirkungen des Glaubens sichtbar werden und sein Verhalten seinem Bekenntnis nicht widerspricht. Wir glauben, dass der Heilige Geist ein unehrliches Bekenntnis früher oder später erkennbar macht.
Können Mitglieder einer Freien evangelischen Gemeinde gleichzeitig einer anderen christlichen Kirche angehören?
Ein Christ kann auf Dauer nur an einer Stelle seine geistliche Heimat haben, in persönlicher Gemeinschaft mit anderen Christen derselben Gemeinde. Von daher ist eine Doppelmitgliedschaft grundsätzlich unerwünscht, ausnahmsweise – etwa für eine Übergangszeit – aber nicht völlig ausgeschlossen, wenn in einem seelsorglich klärenden Gespräch zwingende Gründe dafür erkennbar werden.
Wer kann bei Ihnen getauft werden?
Die Taufe nach dem Neuen Testament ist allein Taufe auf das Bekenntnis des persönlichen Glaubens hin. Der Glaube ist also Voraussetzung zur Taufe; sie bewirkt nicht die Wiedergeburt. Deshalb taufen wir keine Säuglinge oder Kleinkinder. Wer anderswo auf seinen persönlichen Glauben hin getauft wurde, wird bei uns nicht erneut getauft.
Wer kann bei Ihnen am Abendmahl teilnehmen?
Das Abendmahl ist der Gemeinde der Glaubenden gegeben, also denen, die Christus nachfolgen. Teilnehmen kann deshalb jeder, der in der Gemeinschaft mit Jesus und im Frieden mit seinen Mitmenschen lebt, auch wenn er nicht Gemeindeglied ist. Die Feier findet in der Regel einmal im Monat, im Rahmen des Gottesdienstes, statt.