Liebe deine Feinde!

Jesus spricht: Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹ Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Matthäus 5,43 & 44 (HfA)

Hass

Dieses Thema bewegt mich schon länger: Liebe Deine Feinde! In den Medien hört man oft die Schlagworte Hass im Netz, Hasspostings, Fremdeshass, Hasskriminalität, usw. Das Wort Hass wird schon recht inflationär gebraucht, zum Teil bis dahin, dass eine andere Meinung nicht als Meinung sondern eben als Hass bezeichnet wird. Ich beobachte in sozialen Netzwerken, Medien, im Alltag, bei Politikern, manchmal sogar bei mir, dass es immer aggressiver zugeht. In der Anonymität des Internets schreiben Menschen beleidigende Kommentare, die sie sich im „echten“ Leben nie sagen trauen würden. Im Netz prasseln Shitstorms auf Personen ein. Andere werden wiederum systematisch an den Pranger gestellt oder lächerlich gemacht. Fahrradfahrer zeigen Autofahrern den Stinkefinger und umgekehrt. Selbst war ich Zeuge, als an Mann angesprochen wurde, der über eine rote Fußgängerampel ging. Der sagte nur „Das geht dich garnichts an, du A…loch!“ Und dabei waren auch noch Kinder in der Nähe. Und so weiter.

Jeder kennt Beispiele. Vermutlich stört das auch jeden. Ich meine, wer lässt sich schon gern als A…loch titulieren? Niemand. Doch verhalten sich viele Menschen so grob. Trotz der vielgepriesenen Toleranz und Weltoffenheit. Sobald jemand anders ist, eine andere Meinung hat oder gar einen Fehler macht, gibt es genug Menschen, die verurteilen und dann ihre nicht ganz so nette Meinung kundtun.

Gute Frage

Meine Frage an Dich: Wie geht’s dir damit, wenn dir jemand gegen den Strich geht, was falsch macht? Wie reagierst Du?

Was ist, wenn uns dieser jemand sogar absichtlich eins reindrückt, damit er vorm Chef gut dasteht und Du nicht? Wenn dir deine beste Freundin den Freund ausspannt? Wenn jemand auf F…book oder Tw…er oder sonst wo einen dummen Kommentar über Dich postet? Wenn Du im Stau stehst, nur „weil die Idioten da vorne nicht gescheit Auto fahren können?“ Wenn Du bloßgestellt wirst? Wenn Dir etwas weggenommen wird? Wenn Deine Sachen durch irgendwelche anderen Leute zerstört werden?

Ohne Frage ist das alles nicht schön. Und auch nicht gut. Es stört das Zusammenleben zwischen Menschen immens und führt von der Auflösung von Freundschaften über Rechtsstreits und im Extremfall bis zum Mord.

Wie reagieren?

Zurückschießen. Schließlich bin ich auch jemand. Hab Menschenwürde. Und Rechte. Wie Du mir so ich Dir! Auge um Auge, Zahn um Zahn! So schaut’s aus! Zack! Bumm! Ende!

Doch Jesus sagt in Matthäus 5 etwas ganz anderes: Liebe Deine Feinde und betet für Eure Feinde! Hände, die zum Beten gefaltet sind, können keine Fäuste machen und keine Waffe tragen… Ich find die Aussage von Jesus sehr krass und sie ist nicht leicht umzusetzen. Ich hab auch meine Lieblingsthemen und -personen, über die ich mich gerne aufrege. Doch so sollte es nicht sein. Wir sollen den Menschen Gutes tun, die uns Böses wollen.

Was verliere ich, wenn ich einfach mal meine Klappe halte, wenn jemand nen dummen Kommentar gegenüber mir ablässt?

Was verliere ich, wenn ich jemand anderem den Vorrang lasse, auch wenn ich eigentlich dran wäre?

Was verliere ich, wenn ich einmal gescheit durchschnaufe, mich beruhige und dann freundlich antworte?

Was verliere ich, wenn ich mich nicht an einer Hetze gegen irgendeinen Politiker beteilige, sondern anfange für ihn zu beten?

Wir sind alle Menschen

Das ist ein wichtiger Punkt. Wir sind alle Menschen. Du, ich, Dein Nachbar, der Ortspolizist, der Finanzbeamte, der Deinen Antrag auf Steuererstattung ablehnte, Frau Merkel, Herr Trump, usw.

Ich finde es für mich hilfreich, wenn ich mir bewusst mache, dass mein Gegenüber oder gar „Feind“ auch ein fühlendes Wesen mit Seele, Gewissen, Verstand, einer Lebensgeschichte und ein geliebter Mensch ist. Dass man auch ihn verletzen kann.

Man schimpft gerne zum Beispiel über die Amerikaner, wie doof die sind und was sie nicht alles so treiben. Aber war von diesen schimpfenden Leuten schon jemand mal in den USA? Kennen sie einen Amerikaner (zumal es ja „den Amerikaner“ an sich nicht gibt), der einen Wildfremden bei sich übernachten lässt und ihn dann am nächsten Morgen zur nächsten Greyhound-Station fährt? Das hab ich dort erlebt.

Oder die Russen? Wer kennt einen Russen persönlich? Ich schreibe seit vielen Jahren mit einer Russin Briefe hin und her und habe so einen kleinen Einblick in den russischen Alltag. Die Sorgen und Nöte sind überall die selben. Die Liebe ist überall gleich. Jeder möchte geliebt sein.

Denn: Es sind alles Menschen!

Von Gott geliebt

Alle Menschen sind von Gott geliebte Menschen. Deshalb sollten wir selber vor unseren Mitmenschen Respekt haben, Nächstenliebe üben und denen Gutes tun, die uns nicht mögen oder uns Übles wollen. Das wird nicht immer einfach sein. Aber ich denke, dass wenn jeder so handeln würde, wie Jesus uns sagt, die Welt ein viel schönerer Ort für uns alle wäre!

Sei gesegnet!

Der Beitrag wurde bereits am 08.12.2020 auf SalzUndLicht.net veröffentlicht.

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