Eine starke Burg ist unser Gott

Burghausen, Mai 1525. Wacker gibt es noch nicht. Keine Neustadt, kein Gewerbegebiet. Alles nur Wälder und Felder. Nur die Burg und die Altstadt. Es ist die Zeit der Bauernkriege. Die Bauern erheben sich für ihre Rechte gegen die Obrigkeit. Schlachten werden gefochten. Die Gewalt wächst. Not führt zu Plünderungen. Wir sind auf der Flucht. Nur das Nötigste eingepackt. Aber wohin? Wo sind die Familien sicher? Schlimme Geschichten von Gemetzeln haben wir gehört, von Blut und Tod. Retten wir uns zur Burg Burghausen. Das Salzachtal hinauf. Unter Mühen passieren wir Tittmoning. Immer weiter. Raitenhaslach. Nach der Flussbiegung können wir sie sehen: Oben am Berg thront die Burg Burghausen. Uneinnehmbar. Dort sind wir sicher! Kein noch so großer Bauernhaufen kann diese Festung bezwingen!

So oder so ähnlich muss es David zumute gewesen sein, als er auf der Flucht vor Saul war und einen Teil seiner Psalmen schrieb. In Psalm 18 steht:

Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke! HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!

Schutz. Eine Burg ist das Symbol schlechthin dafür. Dazu hat sie Mauern, Türme, eine Zugbrücke, einen Burgraben, eine Wachstube, den Burgfried und Tore. Die Teile schützen vor dem Feind, vor Unwettern, usw. Übertragen heißt das, Gott hilft uns in Notlagen, in den Stürmen des Lebens, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Wir sollen im Gebet zu Ihm, nicht nur in Notlagen. Verlasst euch auf den Herrn vom ganzem Herzen und verlasst euch nicht auf euren eigenen Verstand, sondern gedenke an Ihn auf allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. (Sprüche 3, 5 + 6) Gott soll unser Fundament, unsere Grundfeste, unser Fels sein, auf den wir unser Leben bauen. Wir sind mit unseren Fehlern angenommen, müssen uns nicht vor Gott verstellen, sondern dürfen offen sein, auch verletzlich, denn er schützt uns. Wir vertrauen auf Ihn, weil Er seinen Weg für uns hat.

Ausrüstung. Die Ritter auf einer Burg sind nicht nur rumgesessen, sondern sind auch ausgezogen um zu verteidigen und zu kämpfen und Jungfrauen vor dem Drachen zu retten. Das haben sie aber nicht nackt gemacht bzw. ohne vernünftige Waffen. Eine Burg hat immer ein Zeughaus, Ställe und Handwerker gehabt. Genauso schickt uns Gott aus, seinen Willen zu Tun: in unsern Beruf, in unsrer Freizeit, auf Mission nach Afrika, in bestimmte Situationen. Und wir sind bestens gerüstet – er formt unsre Persönlichkeit (Talent, Mut, Kraft, Redegewandtheit, …), stellt uns die richtigen Leute zur Seite, sorgt für das Materielle und: Wir haben die geistliche Waffenrüstung (Genaueres gibt’s hier). Kurz gesagt – er gibt uns das, was wir brauchen.

Versorgung. In einer Burg gibt es einen Brunnen, einen Kornspeicher, Schneider, eine Küche, zum Teil Gärten, Haustiere, die alle der Versorgung der Bewohner dienen. Genauso ist Gott. Er versorgt uns mit dem, was wir brauchen. Materielles und Nahrung, geistlich, Mut und Kraft, … wir müssen nur bitten: Bittet, so wird euch gegeben, suchet so werdet ihr finden, klopfet an so wird euch aufgetan. (Matthäus 7) Dazu sollen wir in Christus bleiben, mit Ihm leben, Zeit verbringen, beten, dienen. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben (Johannes 15, 5) Das ist das Wichtige. Gott prüft uns, aber:  Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch (Psalm 68, 20).

Thronsaal. Ein Thronsaal ist prachtvoll. Es stehen Säulen dort, manchmal Statuen, ein Marmorboden ist drin und am Ende sitzt der König auf dem Thron. Hier wird nicht gespart. Er strahlt Pracht und Macht aus. Dort wird auch Recht gesprochen und Strafen verhängt und so mancher landet im Kerker auf der Burg. Der Thronsaal symbolisiert die Herrlichkeit Gottes, seine Macht. Er ist der unbestrittene Herr des Universums. Der König der Könige! Keiner kommt Ihm gleich. Kein Ludwig IVX., keine Queen Elisabeth II., kein Julius Cäsar und kein Karl, der Große. Nichts auf der Welt ist so prachtvoll wie die Herrlichkeit Gottes. Kein Taj Mahal, kein Burj Dubai, kein Versailles, kein Buckingham Palace. Er ist größer, hält ALLES in seiner Hand und das Beste ist: Er kümmert sich um uns Menschen. Jeden einzelnen, wie er hier dasitzt und alle anderen um uns herum. Wir sind Ihm wichtig, obwohl wir gegenüber Ihm nur Staub sind. Das muss man sich mal vorstellen.

Genauso ging‘s wohl David, als er Psalm 34 geschrieben hat:

Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

Sei gesegnet!

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