Bergwandern

Berge

In der Bibel ist oft von Bergen die Rede. Glaube kann Berge versetzen, heißt es dort. In Psalm 121 schaut der Schreiber auf zu den Bergen, zum Herrn, von wo er Hilfe erhofft. Auf den Bergen haben sich einige wichtige Ereignisse zugetragen: Noah landet mit seiner Arche nach der Sintflut auf dem Ararat; Mose erhält auf dem Sinai die 10 Gebote von Gott selbst; Jesus hält seine berühmteste Predigt wo? Auf einem Berg.

Wie ihr vielleicht wisst, gehe ich gerne in die Berge zum Wandern. Macht mir Spaß, fordert mich heraus und ich kann den Alltag mal hinter mir lassen. Das tut einfach gut. Und: Ich finde, man kann eine Bergwanderung als sehr schönes Bild für unser Leben hernehmen.

Es gibt ein Ziel, die Ausrüstung, den Weg, die Belohnung, der Abstieg.

Das Ziel

Klar, ich brauche ein Ziel: Welchen Gipfel will ich erreichen? Dann erst kann ich mir Gedanken über den Weg und alles drum herum machen.

Für den Bergwanderer ist das Ziel ist der Gipfel, hierzulande das Gipfelkreuz. Für uns Christen ist unser Ziel im Leben ebenso das Kreuz, an dem Jesus für uns gestorben ist. Die Konsequenzen aus dieser Zielsetzung sind: Ein Leben mit und für Gott, Jesus nachfolgen, Gottes Willen tun, aus seiner Kraft schöpfen, von Ihm geleitet, seine Gaben an uns einsetzen und: Wir dürfen unsere ganze Schuld, jeden Mist, den wir gebaut haben, ans Kreuz bringen und dort loswerden.

Die Ausrüstung

In den Badelatschen geht normalerweise niemand in die Berge. Das soll es trotzdem geben, ist aber nicht zu empfehlen. Warum? Weil es fahrlässig ist. So wie ein Ritter nicht ohne Rüstung in den Kampf geht oder ein Feuerwehrmann seine Einsatzuniform trägt, nimmt ein Bergwanderer seinen Rucksack, Getränke, Essen, Regenjacke, Wanderschuhe, Sonnencreme, Karte, usw. mit.

Genauso sollten wir Christen gerüstet in unserem Leben unterwegs sein. Was heißt das? Es gibt das Wort Gottes, das uns als Kompass, als Landkarte, dient. Da der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern von jedem Wort aus Gottes Munde (Zitat Jesus) haben wir hier unsere Jause/ Brotzeit. Jesus gibt uns das Wasser des Lebens, die Fülle des Lebens, die wir in Anspruch nehmen dürfen. Gott will uns segnen. Es gibt die geistliche Waffenrüstung, die uns für den geistlichen Kampf zur Verfügung steht.

Der Weg

Wer schon mal in der Bergen war, weiß, wie abwechslungsreich Wege sein können: Sonnig oder schattig, steil oder eben, steinig oder gut ausgebaut, einfach oder schwierig, gefährlich oder ungefährlich. Man ist allein unterwegs, oder hat Partner dabei und trifft immer wieder mal auf andere Menschen. Man folgt Wegen und Spuren, findet vielleicht mal den Wegweiser nicht und geht in die Irre. Mancher geht so manchen Umweg. Mancher sammelt Steine und findet einen wunderschönen großen und nimmt ihn mit, manche tragen ihre Kinder in einer Kraxe den Berg hoch.

Wie im echten Leben! Mal läuft alles glatt und immer wieder kommen Schwierigkeiten. Jeder von uns hat schon Situationen erlebt, in denen schlimme Dinge wie ein Steinschlag auf ihn eingeprasselt sind. Was tun? Es ist gut zu wissen, dass wir uns an Gott in jeder Schwierigkeit (und natürlich auch, wenn es uns gut geht) wenden dürfen. Wir begegnen in unserem Leben vielen Menschen mit denen wir unterwegs sind. Mal längere Zeit oder nur kurze Lebensabschnitte. Mal sind es Freunde, mal sind es „Gegner“ im weitesten Sinn. Das macht das Leben vielleicht nicht immer einfach, aber spannender. Manchmal gehen wir unseren Vorbildern nach, orientieren uns an anderen Menschen – man „tritt in die Fußspuren seines Vaters“ (oder seiner Mutter, seines Chefs, usw.) Und noch jemand ist immer mit uns unterwegs und das ist Jesus. Unser unsichtbarer Begleiter. Er übernimmt für uns auch gerne Mal den Sherpa, der unsere Lasten trägt und manchmal  trägt er sogar uns selbst. Das dürfen wir jederzeit in Anspruch nehmen.

Jeder hat in seinem Leben wahrscheinlich schon mal eine falsche Entscheidung getroffen, die sein Leben weiter geprägt hat. Das sind die Umwege. Das Schöne ist, wenn wir es wollen, bringt uns Gott wieder auf seinen Weg zurück. Und mein Rat an alle: Lernt aus diesen Umwegen – das kann man immer! Je enger man sich an Gott bindet, umso besser werden wir auf dem Weg bleiben können.

Und der Ballast: Ja, den bekommen wir aufgeladen – vielleicht Dinge, die wir tun müssen, aber nicht wollen. Oder wir laden uns selbst Ballast auf, indem wir Konflikte lange mit uns herumtragen und nicht klären. Das hindert uns am Vorwärtskommen. Und hier sind wir wieder am Ende des Weges: Beim Kreuz. Hier können wir unsere ganzen Lasten loswerden und neue Kraft schöpfen. Das hat Jesus versprochen!

Die Belohnung

Am Ende wartet der Gipfel. Das ist für mich der Moment, den ich am meisten genieße: Wenn ich wieder zu Atem komme; das Gefühl habe, dass ich es geschafft habe und dann den herrlichen Ausblick von oben auf die wunderbare Schöpfung aufsaugen kann, dann weiß ich: Ich bin da! Jeder der schon mal einen Gipfel gestürmt hat, weiß, wovon ich spreche.

Bei Gott ist das Schöne, dass wir schon jetzt an der Belohnung teilhaben können: Ein erfülltes, sinnerfülltes Leben. Und in der Ewigkeit erwartet uns die Gegenwart Gottes, der Trost, die Freude, ein ewiges Leben ohne Schmerzen, Tod und Leid. Das ist der Hammer!

Der Abstieg

Tja, da hinkt das Beispiel „Bergwandern“ etwas. Das Ziel ist ja eigentlich der Gipfel. Aber: Wenn man den Abstieg hinter sich hat, setzt man sich ins Auto und? Richtig! Man fährt nach Hause. Und schon passt das Bild wieder. Heimkehren ist immer schön. Man freut sich auf eine Dusche, sein Bett und natürlich auf die lieben Menschen, die auf einen warten.

Genauso ist es bei Gott: Wenn sich unser Weg hier auf der Erde zum Ende neigt, wartet Er schon an der Tür mit offenen Armen. Wir kommen in unser himmlisches Heim. Dort wo wir sicher sind. Ein Berg ist im Prinzip nichts anderes als ein großer Fels. Und der Fels Christus ist letztendlich der Grund, auf den wir bauen können und vor allem trägt dieser Grund!

Sei gesegnet!

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